Brennweite verstehen
Betrachtungswinkel und Brennweite
Egal, ob Sie eine SLR- oder eine Hybridkamera verwenden, eines der grundlegenden Konzepte, das Sie über die Fotografie wissen müssen, ist die Brennweite. Wenn Sie eine Wechselobjektivkamera verwenden, können Sie beeindruckende Bilder aufnehmen, indem Sie mit dem Blickfeld, dem Fokusbereich und der Intensität des Bokehs (Hintergrundunschärfe) spielen. Um das richtige Objektiv für Ihre Fotografie auszuwählen, ist es wichtig, die Eigenschaften der Brennweite zu verstehen, da sich der Blickwinkel mit ihr ändert. Es gibt einige wesentliche Begriffe, die Sie beherrschen sollten, wenn Sie die Fotos Ihrer Träume machen möchten.
Was ist eine Brennweite?
Licht breitet sich in einer geraden Linie aus. Wenn das Licht auf eine Linse trifft, wird der Punkt, an dem es gebündelt wird, als Brennpunkt bezeichnet. Um das Bild, das in diesem Brennpunkt entsteht, zu erfassen, wird dort ein Sensor platziert. Die Brennweite ist der Abstand zwischen dem optischen Mittelpunkt der Linse und dem Kamerasensor. Sie ist ein wichtiger Wert, der eine Linse charakterisiert und die Bildwiedergabe definiert.
Brennweite wird in "mm" ausgedrückt.
Als allgemeine Regel gilt, dass die Brennweite auf einem Kameraobjektiv angegeben wird. Bei einem Produktnamen wie "28-75mm F/2.8" steht "xx mm" für die Brennweite. Es gibt zwei Arten von Objektiven: Festbrennweiten-Objektive, die eine einzige Brennweite haben, und Zoom-Objektive, die eine variable Brennweite haben. Wenn die Brennweite durch einen Bereich beschrieben wird, z. B. "xx-xx mm", handelt es sich um ein Zoomobjektiv. Bei einer festen Brennweite wird nur eine Zahl angegeben, z. B. "xx mm".
Beispiel für ein Zoom-Objektiv: 28-75mm F/2.8 Di III VXD G2 (Modell A063)
Beispiel für eine Festbrennweite: 20mm F/2.8 Di III OSD M1:2 (Modell F050)
Der Blickwinkel ändert sich je nach Brennweite.
Es ist wichtig zu beachten, dass sich der Betrachtungswinkel mit der Brennweite ändert. Der Betrachtungswinkel ist der Winkel des Bereichs, den die Kamera durch die Linse erfasst. Je größer der Betrachtungswinkel (kurze Brennweite), desto größer der erfasste Bereich. Objektive können grob in drei Kategorien unterteilt werden: Weitwinkel, Standard und Tele. Eine Standard-Objektiv kann Bilder in einem Blickwinkel einfangen, der dem des menschlichen Sichtfeldes entspricht. Im Allgemeinen werden Objektive mit einem größeren Betrachtungswinkel als Weitwinkel-Objektive und Objektive mit einem kleineren Betrachtungswinkel als Teleobjektive bezeichnet. Brennweiten unter 35 mm werden im Allgemeinen als Weitwinkel-Objektive klassifiziert, Objektive um 50 mm als Standard- und über 80 mm als Teleobjektive.
Oben finden Sie ein Beispiel für Porträts, die mit dem TAMRON 35-150mm F/2-2.8 Di III VXD (Modell A058) bei verschiedenen Brennweiten aufgenommen wurden. Eine Veränderung des Blickwinkels führt zu einer anderen Bildkomposition. Im Weitwinkelbereich (35 mm) sind das Motiv und seine Umgebung klar erkennbar. Im Telebereich (150 mm) hingegen ist der Gesichtsausdruck des Modells deutlicher zu erkennen, und das Bokeh (Hintergrundunschärfe) betont die Freistellung des Motivs von seiner Umgebung. Durch die Veränderung der Brennweite ist es also möglich, verschiedene Blickwinkel einer Szene zu erzeugen und unterschiedliche Emotionen einzufangen.
Schärfentiefe
Schärfentiefe variiert mit Brennweite und Blende
Die Schärfentiefe ist ein weiteres Merkmal der Brennweite. Sie bezieht sich auf den Bereich, in dem das Bild im Fokus ist. Eine große Schärfentiefe bedeutet, dass das Bild über einen großen Bereich fokussiert zu sein scheint, z. B. vom Objekt bis zum Hintergrund. Umgekehrt ist bei einer geringen Schärfentiefe nur das Objekt im Fokus, und der Hintergrund erscheint unscharf - das ist der Bokeh-Effekt. Je kürzer die Brennweite der Linse und je größer die Blende (F-Zahl), desto größer ist die Schärfentiefe. Aus diesem Grund sind Weitwinkelobjektive ideal für die Landschaftsfotografie, da die kurze Brennweite die Schärfentiefe erhöht und es dem Fotografen ermöglicht, viele Details der Komposition zu erfassen. Wenn die Blende geschlossen ist, wird das Bild über den gesamten Aufnahmebereich scharf abgebildet. Andererseits ist das Bokeh im Hintergrund eines Motivs stärker ausgeprägt, da Teleobjektive eine lange Brennweite und eine geringe Schärfentiefe haben. Mithilfe dieser Bokeh-Effekte können Sie Porträts und andere Bilder aufnehmen, bei denen das Motiv aus dem Hintergrund herausragt.
Größe des Sensors
Was ist ein "35 mm Äquivalent"?
Wie oben erläutert, ist die Brennweite eine sehr wichtige Zahl, aber bei der Auswahl eines Objektivs müssen Sie auch die Größe des Kamerasensors berücksichtigen. Bei einer Digitalkamera wird das Licht, das auf den Bildsensor trifft, als elektrisches Signal gespeichert, das dann in ein digitales Bild umgewandelt wird. Es gibt zwei Haupttypen von Bildsensoren: 35-mm-Vollformat und APS-C. Die Größe eines 35-mm-Vollformatsensors beträgt 36 mm x 24 mm. Je größer der Sensor, desto größer ist der Bereich, der mit höherer Empfindlichkeit und besserer Abstufung aufgenommen werden kann. Im Gegensatz dazu ist ein APS-C-Sensor etwas kleiner (23,5 mm x 15,6 mm*), sodass ein kleinerer Bereich aufgenommen werden kann.
*Die Größe der APS-C-Bildsensoren hängt von der jeweiligen Kamera ab. Daher benötigen Sie ein Objektiv, das mit der Größe des Sensors Ihrer Kamera kompatibel ist. Wenn Sie eine APS-C-Kamera verwenden, müssen Sie einige Berechnungen durchführen, um die tatsächliche Brennweite zu ermitteln.
Der Blickwinkel der einzelnen Brennweiten hängt von der Größe des Sensors ab. Im Allgemeinen basieren die Brennweiten und Blickwinkel auf einem 35-mm-Vollformat. Bei der Auswahl eines APS-C-kompatiblen Objektivs ist es einfacher, den Blickwinkel zu verstehen, wenn er auf das Vollformat umgerechnet wird. Diese Umrechnung ist als "35-mm-Äquivalent" bekannt. Im Allgemeinen kann die Brennweite von APS-C-Objektiven durch Multiplikation der Brennweite mit 1,5 (für Sony, Nikon) und 1,6 (für Canon) in das 35-mm-Äquivalent umgerechnet werden. Das Verhältnis zwischen Bildwinkel und Brennweite lässt sich in der obigen Tabelle darstellen, die Sie bei der Auswahl eines Objektivs für APS-C als Referenz verwenden können.
Die Blende
Beziehung zwischen Brennweite und Blende (F)
Neben der Brennweite ist die Blende (F) eine weitere wichtige Zahl, die die Eigenschaften des Objektivs definiert: Je kleiner die F-Zahl, desto mehr Licht wird eingefangen. Die F-Zahl wird wie folgt berechnet: "Brennweite ÷ effektiver Objektivdurchmesser". Je kleiner der F-Wert für die maximale Blende ist, desto lichtstärker ist die Linse und damit auch die Blende. Bei der Auswahl eines Objektivs sollte man neben der Brennweite auch die Blende berücksichtigen. Auch die Schärfentiefe ist proportional zur Blende: Je kleiner die F-Zahl, desto geringer die Schärfentiefe. Daher schließen wir die Blende, um den Schärfebereich zu vergrößern, oder öffnen sie, um einen engen Schärfebereich und Hintergrundunschärfe (Bokeh) zu erhalten.
Tamron Zooms mit großem Brennweitenbereich
Nachfolgend finden Sie unsere Empfehlungen, abgestimmt auf Ihren Anwendungsbereich. TAMRON Zoomobjektive decken einen großen Brennweitenbereich mit einem einzigen Objektiv ab, während sie aufgrund ihrer kompakten Größe leicht zu transportieren sind. Darüber hinaus bieten sie eine hohe optische Leistung und die Möglichkeit, Nahaufnahmen zu machen. Wir hoffen, dass Sie das richtige Objektiv für sich finden werden.
Weitwinkel-Zooms
Weitwinkel-Zooms decken den Brennweitenbereich von Ultra-Weitwinkel bis Standard-Brennweite ab. Mit Ultra-Weitwinkelobjektiven können Sie nah an Gebäude und andere Objekte herankommen, während Sie die Umgebung des Objekts einfangen, was zu dynamischeren Aufnahmen führt. Sie eignen sich auch hervorragend für einzigartige Porträt- und Wildlife-Aufnahmen, bei denen die Perspektive im Vordergrund steht.
11-20mm F/2.8 Di III-A RXD (B060) für APS-C-Sensoren
17-28mm F/2.8 Di III RXD (A046) für Vollformat-Sensor
17-50mm F/4 Di III VXD (A068) für Vollformat-Sensor
Standard-Zooms
Ein Standard-Zoomobjektiv deckt Brennweiten von Weitwinkel bis hin zu leichten Teleobjektiven um die 70 mm ab. Diese Objektive sind sehr vielseitig und nützlich in einer Vielzahl von Aufnahmeszenarien (Landschaft, Porträt, Straßenfotografie, Lifestyle).
17-70mm F/2.8 Di III-A VC RXD (B070) für APS-C-Sensor
20-40mm F/2.8 Di III VXD (A062) für Vollformat-Sensor
28-75mm F/2.8 Di III VXD G2 (A063) für Vollformat-Sensor
Teleobjektive
Teleobjektive ermöglichen es Fotografen, das Motiv näher heranzuholen, wodurch sie sich ideal für Veranstaltungen wie Hochzeiten und Sportveranstaltungen sowie für die Vogel- und Wildtierbeobachtung eignen. Sie sind auch nützlich, um Landschaften beim Wandern zu fotografieren, und ideal für Porträts.
35-150mm F/2-2.8 Di III VXD (A058) für Vollformat-Sensor
70-180mm F/2.8 Di III VC VXD G2 (A065) für Vollformat-Sensor
70-300mm F/4.5-6.3 Di III RXD (A047) für Vollformat-Sensor
Ultra-Teleobjektive
Ultra-Teleobjektive bringen Sie nah an entfernte Objekte heran und eignen sich ideal für Aufnahmen von Objekten, die Sie nicht nah heranholen können, wie Wildtiere, Sportveranstaltungen und Flugzeuge. Bei dieser Brennweite haben die Bilder einen perspektivischen Komprimierungseffekt und das Bokeh ist besonders ausgeprägt.
50-400mm F/4.5-6.3 Di III VC VXD (A067) für Vollformat-Sensor
150-500mm F/5-6.7 Di III VC VXD (A057) für Vollformat-Sensor
Das richtige Objektiv auswählen
Um das richtige Objektiv auszuwählen, ist es wichtig zu wissen, wofür es verwendet werden soll (z. B. Porträt, Landschaft) und die richtige Brennweite für diesen Zweck festzulegen. Wie wir bereits gesehen haben, ist die Brennweite ein wichtiger Faktor, der den Blickwinkel und damit die Bildwiedergabe bestimmt. Objektive mit kurzer Brennweite gelten als Weitwinkelobjektive, während solche mit langer Brennweite als Teleobjektive bezeichnet werden. Standardobjektive befinden sich in der Regel irgendwo dazwischen. Achten Sie bei der Auswahl eines Objektivs genau auf die Brennweite und wählen Sie ein Objektiv, das zu dem Motiv oder der Szene passt, die Sie fotografieren möchten.