15.05.2025

Welches Objektiv für Landschaftsfotografie?

Tipps & Tricks
Die besten Tipps für beeindruckende Naturaufnahmen

TAMRON 20mm F/2.8 Di III OSD M1:2

Die besten Tipps für beeindruckende Naturaufnahmen

Die Landschaftsfotografie ist eine der faszinierendsten und gleichzeitig anspruchsvollsten Disziplinen in der Fotografie. Sie lebt von der Größe, der Stimmung und dem Detailreichtum der Natur. Ob weite Bergpanoramen, einsame Strände, dichte Wälder oder offene Felder – jedes Motiv bringt eigene Herausforderungen mit sich. Ein zentrales Element für gelungene Aufnahmen ist das Objektiv. Es bestimmt Bildausschnitt, Perspektive, Tiefenwirkung und Schärfe. Doch welches Objektiv eignet sich am besten für die Landschaftsfotografie?

Was macht ein gutes Landschaftsobjektiv aus?

In der Landschaftsfotografie wird oft mit geschlossener Blende gearbeitet, um möglichst viel Schärfentiefe zu erreichen. Trotzdem sollte das Objektiv bereits bei mittleren Blenden (z. B. f/8 oder f/11) eine sehr gute Abbildungsleistung liefern – und das nicht nur in der Bildmitte, sondern auch an den Rändern und in den Ecken. 

  • Geringe Verzeichnung und chromatische Aberration

    Besonders bei Weitwinkelobjektiven sind Verzerrungen wie tonnen- oder kissenförmige Verzeichnung sowie Farbsäume (chromatische Aberrationen) ein kritischer Punkt. Diese optischen Fehler können gerade bei Landschaftsaufnahmen mit klaren Linien (z. B. Horizont, Bergkette) störend wirken. Ein hochwertiges Objektiv sollte diese Fehler weitgehend vermeiden oder durch die Kamera intern korrigieren können.

  • Kontraste und Mikrokontraste

    Neben der reinen Schärfe ist auch die Kontrastwiedergabe entscheidend. Ein Objektiv mit gutem Mikrokontrast kann feine Strukturen – wie Blätter, Felsen oder Grashalme – differenziert darstellen und sorgt für ein lebendiges Bild.

Weitwinkelobjektive: Der Klassiker für Landschaften

TAMRON 17-28mm F/2.8 Di III RXD

Weitwinkelobjektive: Der Klassiker für Landschaften

Weitwinkelobjektive sind die erste Wahl für klassische Landschaftsaufnahmen. Sie ermöglichen es, einen großen Bildausschnitt aufzunehmen und dabei sowohl den Vordergrund als auch den Hintergrund scharf abzubilden. Das betont Tiefe und Weite, zwei zentrale Gestaltungselemente in der Landschaftsfotografie.

Typische Brennweitenbereiche

  • Ultraweitwinkel (10–20 mm bei APS-C / 14–24 mm bei Vollformat): Für besonders weite Szenen, dramatische Perspektiven und kreative Kompositionen

  • Klassisches Weitwinkel (24–35 mm): Für natürlich wirkende Landschaftsbilder mit realistischer Perspektive

Herausforderungen beim Einsatz von Weitwinkelobjektiven

  • Komposition: Vordergrundelemente wirken oft überproportional groß – das kann gewollt oder störend sein

  • Verzerrung: Gerade Linien können gebogen erscheinen, vor allem am Bildrand

  • Vignettierung: Abgedunkelte Ecken bei Offenblende sind möglich, lassen sich aber oft korrigieren

Normal- und Standardzooms: Vielseitigkeit für unterwegs

TAMRON 28-75mm F/2.8 Di III VXD G2

Normal- und Standardzooms: Vielseitigkeit für unterwegs

Objektive mit mittleren Brennweiten (ca. 35–70 mm bei Vollformat) bieten eine natürliche Perspektive und eignen sich hervorragend, um Landschaften so abzubilden, wie das menschliche Auge sie wahrnimmt. Besonders auf Reisen oder bei Wanderungen sind Standardzooms ein praktischer Kompromiss aus Weitwinkel und Tele – ideal, wenn man nicht ständig das Objektiv wechseln möchte.

Typische Einsatzbereiche

  • Reportageartige Landschaftsfotos mit natürlicher Wirkung

  • Kombination von Landschaft und Mensch/Objekt im Bild

  • Detailreiche Ausschnitte in weiter Umgebung

Teleobjektive: Für Details und Kompressionseffekte

TAMRON 150-500mm F/5-6.7 Di III VC VXD

Teleobjektive: Für Details und Kompressionseffekte

Auch wenn sie weniger intuitiv erscheinen – Teleobjektive haben ihren festen Platz in der Landschaftsfotografie. Sie erlauben eine gezielte Verdichtung der Bildebenen (Kompressionseffekt) und machen es möglich, Details aus weiter Entfernung aufzunehmen.

Teleobjektive bieten in der Landschaftsfotografie eine oft unterschätzte kreative Möglichkeit. Sie erlauben es, bestimmte Bildelemente gezielt hervorzuheben und die räumliche Tiefe im Bild durch sogenannte Kompressionseffekte zu verändern. Besonders bei weit entfernten Motiven kann eine längere Brennweite neue Perspektiven eröffnen.

Typische Anwendungen:

  • Isolierung einzelner Elemente: Ein einzelner Baum auf einem Hügel, ein einsamer Leuchtturm oder ein Gipfel in der Ferne lassen sich mit einem Teleobjektiv eindrucksvoll vom Hintergrund abheben.

  • Komposition mit mehreren Ebenen: Bergketten, Hügelzüge oder Wolkenschichten lassen sich in verdichteter Form übereinanderlegen und so spannungsvoll inszenieren.

  • Reduktion auf das Wesentliche: Durch den engen Bildausschnitt können störende oder überflüssige Bildinhalte ausgeblendet und der Fokus auf das zentrale Motiv gelegt werden.

Allerdings bringt der Einsatz von Teleobjektiven auch technische Herausforderungen mit sich, die bei der Planung und Durchführung von Landschaftsaufnahmen berücksichtigt werden sollten. Je länger die Brennweite, desto empfindlicher reagiert das System auf kleinste Bewegungen, Veränderungen in der Lichtsituation oder Unsauberkeiten in der Fokussierung.

Wer mit Teleobjektiven arbeitet, muss nicht nur bewusster gestalten, sondern auch technisch genauer vorgehen:

  • Verwacklungsgefahr: Je länger die Brennweite, desto höher die Wahrscheinlichkeit von Unschärfen durch Bewegung – ein stabiles Stativ oder eine zuverlässige Bildstabilisierung ist daher oft unerlässlich.

  • Bewusste Bildkomposition: Anders als beim Weitwinkel lassen sich Elemente nicht „einfach dazunehmen“ – die Wahl des Bildausschnitts muss gezielt erfolgen.

  • Geringe Tiefenschärfe: Besonders bei offenen Blenden wird der Schärfebereich sehr klein – das erfordert eine präzise Fokussierung, idealerweise per manuellem Fokus.

Trotz dieser Anforderungen lohnt sich der Einsatz von Teleobjektiven: Sie eröffnen ungewohnte Sichtweisen und erlauben Landschaftsaufnahmen, die sich deutlich vom klassischen Weitwinkel-Look abheben. Wer bereit ist, etwas mehr Aufwand in Technik und Bildgestaltung zu investieren, wird mit eindrucksvollen Ergebnissen belohnt.

Festbrennweiten: Maximale Qualität und kreative Freiheit

TAMRON 20mm F/2.8 Di III OSD M1:2

Festbrennweiten: Maximale Qualität und kreative Freiheit

Festbrennweiten bieten in der Regel eine höhere optische Qualität als Zoomobjektive. Sie sind lichtstärker, kompakter und zwingen zur bewussteren Bildgestaltung. Wer gezielt mit Perspektive und Bildaufbau arbeitet, profitiert von der klaren Bildwirkung und der geringen Verzeichnung.

Typische Landschaftsbrennweiten bei Festbrennweiten

  • 20–35 mm: Klassischer Weitwinkel

  • 50 mm: „Normalbrennweite“ mit vielseitiger Einsatzmöglichkeit

  • 85–135 mm: Für Details und Kompression

Wichtige technische Merkmale bei Landschaftsobjektiven

In der Landschaftsfotografie wird meist mit geschlossener Blende (f/8 bis f/16) gearbeitet, um eine möglichst große Schärfentiefe zu erreichen. Eine hohe Lichtstärke (z. B. f/2.8 oder größer) ist für Landschaften weniger wichtig – mit Ausnahme von Aufnahmen bei Dämmerung oder in Kombination mit Filtern.

Manueller Fokus und Fokusskala

Für präzise Fokussierung – insbesondere bei Langzeitbelichtungen oder Fokus-Stacking – ist ein präziser manueller Fokus hilfreich. Eine Fokusskala auf dem Objektiv erleichtert die Einstellung der Hyperfokaldistanz, um maximale Schärfe im gesamten Bild zu erzielen.

Witterungsschutz

Da man sich oft bei wechselhaftem Wetter und in rauer Umgebung bewegt, ist ein Spritzwasser- und Staubschutz ein wichtiges Kriterium bei der Objektivwahl. Auch eine Beschichtung der Frontlinse gegen Verschmutzungen ist von Vorteil.

Zusätzliche Tipps zur Objektivwahl und Bildgestaltung

  • Nutze den Vordergrund bewusst: Gerade mit Weitwinkel entstehen spannende Kompositionen, wenn ein interessanter Vordergrund das Bild einleitet

  • Arbeite mit Linien und Strukturen: Wege, Flüsse oder Mauern können als natürliche Linien den Blick führen

  • Vermeide überladene Bilder: Weniger ist oft mehr – suche nach Ruhe und Klarheit in der Komposition

  • Nutze Filter gezielt: Polfilter, ND-Filter und Grauverlaufsfilter können das Licht kontrollieren und Kontraste verbessern

Fazit: Landschaftsfotografie beginnt mit dem richtigen Objektiv

Das perfekte Objektiv für Landschaftsfotografie gibt es nicht – denn jedes Motiv, jede Szene und jeder fotografische Stil erfordert andere Werkzeuge. Wichtig ist, die Stärken und Grenzen der verschiedenen Brennweiten und Objektivtypen zu kennen und gezielt einzusetzen.

Weitwinkelobjektive eröffnen spektakuläre Perspektiven, Teleobjektive erlauben minimalistische Kompositionen und Festbrennweiten bieten höchste optische Qualität. Die Wahl des Objektivs beeinflusst maßgeblich, wie deine Landschaftsbilder wirken – ob weit und offen, reduziert und konzentriert oder technisch perfekt bis ins kleinste Detail.

Wer bewusst mit Brennweite, Perspektive und Licht arbeitet, kann aus jeder Landschaft das Maximum herausholen – und aus dem Foto eine Geschichte machen.

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