Götterdämmerung – Tipps und Tricks zur Landschaftsfotografie im Zwielicht
Die Goldene Stunde und die Blaue Stunde sind ein Paradies für Fotografen. Daniel Wohlleben teilt Einblicke in die Landschaftsfotografie mit stimmungsvollem Licht – von Morgen- bis Abenddämmerung.

Abendstimmung am Lambsheimer Weiher: Silhouetten im Gegenlicht
Was macht eine gute Landschaftsaufnahme aus?
Ein gutes Foto beginnt mit einem interessanten Motiv. Doch erst durch die richtige Inszenierung, insbesondere mit passendem Licht, wird daraus eine beeindruckende Aufnahme. Das Licht zur Goldenen und Blauen Stunde verleiht selbst alltäglichen Szenen eine besondere Atmosphäre. Der folgende Artikel liefert Inspiration und praktische Tipps für beeindruckende Aufnahmen in der Dämmerung.

Morgendämmerung auf dem Rehbergturm mit Blick auf den Pfälzer Wald
Was ist Dämmerung?
Dämmerung beschreibt den Übergang zwischen Tag und Nacht. Dabei sorgt das Streulicht der Sonne für ein faszinierendes Farbenspiel am Himmel – von Orange über Purpur bis hin zu tiefem Blau. Im Gegensatz dazu gibt es auf dem Merkur keine Dämmerung, da dort die Atmosphäre fehlt.
Die Planung für Dämmerungsaufnahmen umfasst drei wesentliche Zeitfenster:
Zeitpunkt des Sonnenaufgangs/Sonnenuntergangs
Zeitfenster der Goldenen Stunde
Zeitfenster der Blauen Stunde
Die Dauer dieser Phasen variiert je nach Jahreszeit und geografischer Position. Mit der App „PhotoPills“ oder "Viewfindr" lassen sich diese Zeiten bequem ermitteln.

Ausblick vom Rehbergturm 30 Minuten später: Reichsburg Trifels im Sonnenaufgang zur goldenen Stunde
Die Goldene Stunde
Die Goldene Stunde bezeichnet die Stunde nach Sonnenaufgang oder vor Sonnenuntergang. Warmes, weiches Licht und lange Schatten machen diese Zeit ideal für Landschafts- und Porträtfotografie.
Die Blaue Stunde
Die Blaue Stunde beginnt kurz vor Sonnenaufgang oder nach Sonnenuntergang. Sie beeindruckt mit einem tiefblauen Himmel und eignet sich besonders für urbane Szenen, da der Himmel und die Stadtlichter eine harmonische Helligkeit aufweisen. Der Kontrast zwischen Blau und Gelb schafft eine einzigartige Stimmung.

Die berühmte Alte Brücke in Heidelberg zur blauen Stunde
Lange Belichtungszeiten
Das schwächer werdende Licht der Dämmerung bietet ideale Bedingungen für Langzeitbelichtungen – sogar ohne Graufilter. Dadurch lassen sich Lichtspuren von Autos, Bewegung in Wolken oder die Glättung von Gewässern kreativ einfangen.
Ein Beispiel: Dramatische Himmelsformationen über Heidelberg entstehen durch dreiminütige Belichtungszeiten.
Ein Stativ sollte dabei sein
Ein Stativ ist unverzichtbar, besonders bei Langzeitbelichtungen. Es sorgt für Stabilität und erlaubt niedrige ISO-Werte, wodurch Bildrauschen minimiert wird. Bei kurzen Belichtungszeiten und einem Objektiv mit Bildstabilisator gelingen jedoch auch aus der Hand scharfe Fotos.

Vollmond auf der Ursenbacher Höhe im Odenwald
Stimmungsvolle Silhouetten
Unterbelichtung im Gegenlicht erzeugt beeindruckende Silhouetten. Dies sorgt für atmosphärische Bilder und reduziert zugleich das Risiko von Verwacklungen dank kürzerer Belichtungszeiten.

Nachleuchten am Abendhimmel obwohl die Sonne längst untergegangen ist
Rosa Wolken
Dämmerungsphänomene wie rosarot leuchtende Wolken treten oft überraschend auf und halten nur wenige Minuten an. Hier ist Schnelligkeit gefragt, um diese besonderen Momente festzuhalten.
Die Objektive
Alle Bilder in diesem Beitrag entstanden mit Tamron-Objektiven, die speziell für die Landschaftsfotografie entwickelt wurden. Besonders empfehlen möchte ich das TAMRON 17-28mm F/2.8 Di III RXD. Mit seiner lichtstarken Offenblende von F/2.8 und dem kompakten Design ist es ideal für eindrucksvolle Landschaftsaufnahmen.
Für Fotografen mit APS-C-Kameras bietet sich das TAMRON 11-20mm F/2.8 Di III-A RXD an. Das Ultra-Weitwinkelobjektiv kombiniert eine hohe Lichtstärke mit einer flexiblen Brennweite – perfekt, um kreative Perspektiven einzufangen.